Warum sind Infografiken so erfolgreich?

 

Die perfekte Mischung
aus äußeren und inneren Werten

Hat man sich als Illustratorin und Grafik Designerin dazu entschlossen, nicht einfach nur für Unterhaltung zu sorgen, sondern einen tatsächlich Mehrwert zu schaffen, findet man schnell den Weg in die spannende Welt der wissenschaftlichen und informativen Illustration mit ihren Infografiken und Erklärbildern. Hier werden Informationen und Wissen nicht einfach nur gesammelt, sondern in Bildern als Geschichte erzählt.

Um selbst besser zu verstehen, warum dieses (mein liebstes) Medium wirkt und vor allem weshalb es so verdammt gut wirkt, habe ich das Thema Infografiken mal genauer unter die Lupe genommen und dabei einige spannende Fakten recherchieren können.

Fakt 1: Infografiken sind voll im Trend

Wie gefragt der sogenannte Visual Content ist, zu welchem auch Infografiken zählen, verrät ein Blick in Google Trends. So ist das Suchvolumen zum Suchbegriff „infographic“ seit 2007 um 8.900% gestiegen. Und auch in Büchern findet man laut Google mittlerweile etwa 400% mehr Treffer zum Keyword „data visualization“ als noch 1991 – dem Startjahr des World Wide Web. Die Nachfrage nach visuell hochwertig aufbereiteten Informationen ist also so groß wie noch nie; Tendenz steigend.

Auch Umfragen konnten diesen Trend bestätigten. So fragte socialmediatoday.com in der Umfrage “Visual Social Marketing Statistics” 500 Marketer wie wichtig Visual Content für Ihr Marketing ist. Fast 70% der befragten Marketer antworteten, dass Infografiken und andere originelle Grafiken für sie sehr wichtig sind.

Fakt 2: Emotionen helfen dabei Informationen zu verankern

Google liebt Text. Lang und möglichst reich an guten Keywords. Was bei der Ansprache von Suchmaschinen ganz gut funktioniert, sollte man jedoch lieber sein lassen, wenn man Menschen anspricht. Wir wollen nämlich nicht nur fachlich überzeugt werden, sondern auch emotional.

Der Schlüssel dazu heißt „Visual Storytelling“. Was in der Werbewelt gerade eine ganz große Nummer ist, nutzen Infografiken und informative Illustrationen seit jeher bewusst oder unbewusst. Die Rede ist von dem “bildhaften Erzählen” von Informationen.

Beides, die erzählte Geschichte und auch die dazugehörigen Bilder, werden zu einem großen Teil vom limbischen System verarbeitet. In diesem Teil unseres Gehirns werden Emotionen erzeugt. Ein mächtiges Werkzeug, um Informationen fest im Kopf zu verankern. Seit Menschheitsbeginn wird es genutzt, um Erfahrungen zu teilen und dadurch Lehren und Werte zu vermitteln.

“Visual” waren diese Geschichten übrigens schon immer, da Schriftzeichen erst sehr spät entstanden und nicht selten Gelehrten vorbehalten waren. Denken Sie nur an die Höhlenmalereien, die uns noch heute Spannendes aus alten Zeiten zu berichten wissen.

Fakt 3: Infografiken bleiben besser und länger in Erinnerung

Erinnern Sie sich noch an den Wortlaut des Satz des Pythagoras, den Ihnen Ihr Mathematiklehrer diktiert hat? Wohl kaum! An das kleine Dreieck mit der rot eingefärbten Hypotenuse im Lehrbuch aber ganz bestimmt. Das liegt daran, dass Bilder das perfekte Referenzmaterial für unser Gehirn sind. Nach nur 2 Sekunden Betrachtung ist ein Bild dauerhaft gespeichert. Das Gehirn lässt es uns selbst dann innerlich wieder betrachten, wenn uns das Thema nur als Text begegnet.

Fakt 4: Wir sind auf Bilder programmiert

Nicht nur das limbische System schätzt Visual Content. 70% aller unserer Sinneszellen befinden sich in unseren Augen. Es ist also nicht verwunderlich, dass 90% von all dem, was wir wahrnehmen, visueller Natur ist und unser Gehirn mit der Verarbeitung dieser Reize allein schon zu 50% ausgelastet ist. Das ganze System Mensch ist also voll und ganz darauf ausgelegt, sich sehend zu orientieren und zu informieren.

Fakt 5: Infografiken arbeiten höchst effizient

Nun könnte man meinen, dass das Lesen eines Textes doch auch ein visueller Reiz ist. Das ist auch korrekt; ABER: Im Vergleich zu Texten, werden Bilder unfassbare 60.000-mal schneller verarbeitet als Schrift. Nur 0,1 Millisekunde wird nötig, damit wir ein Symbol verstehen. Das liegt daran, dass ein Bild viel unkomplizierter für das Gehirn zu entschlüsseln ist, da es schließlich für eine ganze Aussage steht und nicht nur für einen Buchstaben. Das heißt, eine Infografik lässt uns in sehr viel kürzerer Zeit viel mehr Informationen aufnehmen als beim Lesen eines Textes zum gleichen Thema. Und spart dabei noch einiges an Platz!

Es ist also berechtigterweise an der Zeit Ihnen einen wichtige Frage zu stellen:

Möchten Sie wirklich weiterlesen oder lieber zur Infografik wechseln? Sie enthält die gleichen Informationen, jedoch in komprimierter und illustrierter Form, um schneller und einfacher den Weg in Ihren Kopf zu finden.

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Fakt 6: Bilder werden von uns immer zu erst wahrgenommen

Sie haben sich dazu entschlossen weiterzulesen. Eine eher ungewöhnliche Entscheidung. Denn der Effekt von Bildern auf unser Gehirn ist deutlich größer als der von Text.

So besagt beispielsweise der Picture Superiority Effect (auch Picture Priority Effect oder Bilddominanz genannt), dass wir Bilder stets vor dem Text wahrnehmen. So wurde in einer Studie festgestellt, dass wir eine Imagekampagne maximal zwei Sekunden wahrnehmen. Von den lediglich 5 Prozent, die wir in dieser Zeit überhaupt aufnehmen, entfallen ganze 76 Prozent auf das Bild.

Es ist also auch bei der Vermittlung von Informationen sinnvoll, Bilder so einzusetzen, dass Sie die Information unterstützen und nicht für Ablenkung sorgen. Im Falle von Infografiken ist das zum Beispiel die Visualisierung bzw. visuelle Interpretation der Fakten und Daten als Illustration oder Grafik.

Fakt 7: Infografiken kommunizieren undercover

Infografiken werden durch Ihre Gestaltung von uns eher als Unterhaltungsmedium aufgefasst. Es macht Spaß sie zu “lesen”. Das und auch der unkomplizierte Verarbeitungsprozess von Bildern im Gehirn sorgt dafür, dass die vielen Informationen (und Emotionen) sich fast unbemerkt in unseren Kopf schleichen und dort Ihre Botschaft hinterlassen. Ideal um ganz subtil die Werte, Besonderheiten und Visionen eines Unternehmens zu kommunizieren und damit auch die Markenloyalität zu fördern.

Fakt 8: Infografiken sorgen für Aufmerksamkeit

Infografiken emotionalisieren Themen. Deshalb wird beispielsweise auf Beiträge mit Bild auf Facebook mehr als doppelt so oft mit Interaktionen reagiert als auf die bildlose Konkurrenz. Das erklärt auch, weshalb immer mehr Unternehmen Instagram aktiv als Marketingtool nutzen. Zu den meistgeteilten Inhalten in den sozialen Medien gehören übrigens Infografiken. Hier scheint das Verhältnis zwischen Information und Emotion wohl am schnellsten und besten zu überzeugen.

Was in den sozialen Medien passiert, entgeht selbstverständlich auch Google nicht. Wird Ihre Infografik also häufig geteilt oder gar auf Blogs eingebunden, entstehen sogenannte Backlinks. Diese generieren Traffic zu Ihrer Seite. Beides belohnt Google gern mit einem besseren Ranking in seiner Suchmaschine.

Eine Infografik fällt also nicht nur selbst auf, sondern sorgt auch dafür, dass Sie als Herausgeber besser auffallen.

Fakt 9: Infografiken sind zukunftssicher

Smartphones und moderne mobile Internetstandards haben dafür gesorgt, dass Websites immer häufiger mobil besucht werden – jedoch mit kürzeren Besuchszeiten. Das sind zwei gute Gründe auf Visual Content zu setzen. Denn wie wir bereits erfahren haben, sind Infografiken mit ihren visualisierten Informationen nicht nur schnell zu verarbeiten, sondern praktischerweise auch noch im Regelfall hochformatig. Dadurch eignen sie sich perfekt für die Darstellung auf dem Smartphone und bedürfen keiner umfangreichen Optimierung. Lediglich die Schrift sollte bereits in weiser Voraussicht groß genug angelegt werden, sodass Sie auch bei kleineren Screens noch gut lesbar ist.

Fakt 10: Infografiken sind immer originell

Der Informationsüberschuss ist für jeden Einzelnen kaum noch zu bewältigen. In Buchläden stapeln sich die Neuerscheinung heutzutage auf Tischen, statt hübsch im Regal zu stehen. Im Internet ist die Situation noch viel Extremer: seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der gelisteten URLs in der Google-Suchmaschine um etwa 10.000% gestiegen (Stand 2007!). Es ist also nicht verwunderlich, dass es zu ein und dem selben Thema unendlich viele Blogbeiträge gibt, die optisch und inhaltlich jedoch kaum zu unterscheiden sind.

Infografiken zum gleichen Thema sind hingegen durch ihr individuelles Design trotzdem stets originell. Zudem sind sie ein recht neues Medium und noch wenig vertreten im Internet im Vergleich zu Blogbeiträgen. Dadurch haben Infografiken eine deutlich längere Haltbarkeit im Internet und zählen heute schon zu den Evergreens, die immer wieder gern geteilt werden.

Fakt 11: Infografiken verleihen Ihnen das Experten-Siegel

Um etwas möglichst kinderleicht erklären zu können, muss man die ganze Sache selbst im Detail perfekt verstanden haben. Das heißt, eine Infografik kann nur das Werk eines Experten sein. Der Inhalt einer Infografik steht trotz seiner Kompaktheit für ein glaubwürdiges und vertrauensvolles Unternehmen, welches ganz offensichtlich versteht, was es tut.

Fakt 12: Infografiker machen Infografiken großartig

Aus der oben bereits erwähnten Umfrage “Visual Content Marketing Statistics” ergab sich nicht nur, dass Visual Content als besonders wichtig empfunden wird. Fast die Hälfte der befragten Marketer gaben an, dass sie ihre Infografiken selbst erstellen, aber es gleichzeitig unglaublich schwierig finden, diese in einer ansprechenden Qualität zu gestalten. Lediglich 10% der befragten lassen ihre Infografik von einem Infografiker umsetzen.

Infografiken sind jedoch nur dann ein mächtiges Marketingtool, wenn hochwertige Informationen in einem großartigen und gut durchdachtem Design präsentiert werden.

All diese recherchierten Fakten finden Sie hier nun noch einmal gebündelt in meiner Infografik "Warum sind Infografiken so erfolgreich?".

Infografik “Warum sind Infografiken so erfolgreich?” von Elisabeth Deim

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